Informationen vom Dortmunder Baubiologen und
Schimmelpilzexperten (TÜV) Karl Heinz Eberhard

Schimmel ist der umgangssprachliche Begriff für Schimmelpilze.
Diese sind ein natürlicher Teil unserer belebten Umwelt und normalerweise harmlos.

Übersteigt allerdings die Schimmelpilzkonzentration in Räumen ein bestimmtes Maß, so kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen für den Menschen kommen. Die Auswirkungen von Schimmelpilz in Innenräumen auf die menschliche Gesundheit sind ein vielfach diskutiertes, aber völlig unterschätztes Thema in der Öffentlichkeit. Eindeutige Zusammenhänge zwischen Schimmelpilzbelastungen und Atemwegserkrankungen bzw. Allergien wurden in einer Vielzahl von Studien bestätigt. In den letzten Jahren haben Allergien und ähnliche Erkrankungen stetig zugenommen.

Durch immer dichter schließende Fenstern und höhere Wärmedämmung kommt es zunehmend zu gesundheitsgefährdenden Belastungen in Innenräumen.

Inzwischen ist es unstrittig, dass mikrobiologische Kontaminationen - wie z.B. durch Schimmelpilze - schwere Gesundheitsstörungen hervorrufen und/oder verstärken können.

Schimmelpilze können sich auf folgende unterschiedliche Weisen gesundheitlich auswirken:

  • Allergene Wirkungen - hängen ab vom allergenen Potential der Schimmelpilzsporen.
  • Toxische Wirkungen - Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen sowie die Zellwandbestandteile (Glukane) können giftig wirken.
  • Infektiöse Wirkungen - sie entstehen vor allem bei immungeschwächten Menschen, besonders gefährdet sind Kinder, Kranke und ältere Menschen.
  • Geruchsbelästigung - sie kann die Lebensqualität beträchtlich beeinflussen.

Es gibt einen signifikanten Zusammenhang zwischen

  • Infektionskrankheiten
  • Allergien
  • Reizungen der Augen und Atemwege
  • Müdigkeit
  • Gliederschmerzen usw.

und dem Vorhandensein von Bakterien und verschiedenen Schimmelpilzarten in Räumlichkeiten.

Häuser, Wohnungen und Arbeitsplätze können also krank machen, siehe » Sick-Building-Syndrom.

Oftmals entwickeln sich Schimmelpilze im Verborgenen.

Sie werden deshalb als mögliche Ursache von gesundheitlichen Beschwerden der Bewohner und Benutzer - die sehr verschieden sein können - zunächst nicht in Betracht gezogen.

Schimmelpilze mögen es gern feucht! Die Luft in Innenräumen ist meist wärmer als die Außenluft und nimmt deshalb mehr Wasser als diese auf. Wird diese feuchte Luft nicht ausreichend und in geeigneter Weise nach draußen abgeführt, so kann die Feuchtigkeit an verschiedenen Stellen im Haus auskondensieren. Hiervon sind vor allem Fensterstürze, Raumecken, Schlafzimmerwände und Schrankrückseiten betroffen.

Schimmel an der Decke in einer Dusche

Diese feuchten Stellen können ein idealer Nährboden für Schimmelpilze und Bakterien sein.

Sind diese Stellen auch noch ein bisschen verstaubt oder mit anderen organischen Stoffen behaftet (Tapetenkleister, Fettrückstände aus der Küchenluft, alte Spinnweben), dann "reiben sich die Schimmelpilze die Hände"! Aber auch Möbelstücke oder ganz einfach die Tapete an der Wand bieten gute Nahrung für Schimmelpilze.

Weitere Vorkommen sind u. a. Problemstellen im Mauerwerk oder in Decken, wenn bauliche Wasserschäden (z.B. defekte Dichtung an einer Dusche) nicht sofort und intensiv getrocknet werden.

Was können Sie bei Schimmelverdacht oder offenem Befall tun?

Bei Verdacht auf Vorliegen eines verdeckten Schimmelpilzbefalls müssen die betroffenen Räume genauer untersucht werden. Eine solche Untersuchung setzt hohen Sachkenntnis voraus und sollte unbedingt durch eine Fachkraft durchgeführt werden.

Werden nach eingehender Untersuchung Schimmelpilzquellen entdeckt, muss der Ursache für den Schimmelpilzbefall nachgegangen werden. Erst danach sollte man zielgerichtet die entsprechenden fachgerechten Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. Auch hierbei ist eine fachlich kompetente Beratung ratsam, um die richtigen Entscheidung hinsichtlich einer evtl. anstehenden Sanierung treffen zu können.

Es ist nun keinesfalls ausreichend, den sichtbaren Schimmelbefall oberflächlich zu bekämpfen oder einen befallenen Bereich einfach austrocknen zu lassen, denn es muss auch häufig mit einer Gesundheitsgefährdung durch abgestorbene Mikroorganismen gerechnet werden. Auch die Sporen der Schimmelpilze können noch in starkem Maße vorhanden sein. Diese Sporen können bei entsprechend guten Bedingungen jederzeit wieder zu neuem Schimmelpilzwachstum führen!

Eine oberflächliche Behandlung der betroffenen Stellen sollte höchstens als vorübergehende Lösung akzeptiert und angesehen werden, wobei keine giftigen Schimmelbekämpfungsmittel verwendet werden sollten.
Diese eingesetzten Gifte sind für Menschen, als auch für Tiere im Haus gesundheitsschädlich!

Verwenden Sie nur ungiftige Mittel, die auch die Schimmelsporen zuverlässig abtöten.
Schimmelpilzbekämpfung sollte immer umfassend und fach- und sachgerecht ausgeführt werden, das heißt auch: Oft ist Atemschutz angezeigt.

Schimmelpilzbestimmungen werden mit Materialproben, Kontaktproben, Luftkeimproben und Raumluftmessungen durchgeführt.

Ihr

Karl Heinz Eberhard

Baubiologe IBN / Sachverständiger für Erkennung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzbelastungen in Gebäuden (TÜV-zertifiziert) / Sachverständiger für Innenraumschadstoffanalytik / Sachkundiger gem. TRGS 519 Anlage 3 und TRGS 521 / staatlich anerkannter Desinfektor / Rutengänger (IBG)


Bitte beachten Sie, dass es im wissenschaftlichen Sinn keine "Erdstrahlung" und auch keinen "Elektrosmog" gibt. Konsequenterweise gibt es in der Lehrmeinung der Schulmedizin auch keinen Zusammenhang zwischen Erdstrahlen/Elektrosmog und körperlichen Beschwerden.
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